Ist ein Leben nach den Weisheiten der Welt möglich

Der allgemeine Werteverfall und die damit verbundene Sinnsuche des Menschen stellen ein viel diskutiertes Thema sowohl in den Medien als auch im privaten Bereich dar. Die rasante technologische Entwicklung hat zwar viele Vorzüge in Form vereinfachter Arbeitsprozesse sowie unkomplizierter und schneller Informations- und Kommunikationswege gebracht, bei einem Großteil der Menschen jedoch auch eine tiefe Leere angesichts der eigenen Bedeutungslosigkeit hinterlassen. Entsprechend zeichnet sich ein Anstieg der Hinwendung zu religiösen und spirituellen Strömungen ab. Wer jedoch seinem Dasein einen tieferen Sinn geben möchte, kann dies einfach tun, indem er tagtäglich Weisheiten lebt.

Weisheiten leben – ein allgemeiner Zugang

Je nach Geschmack und Interessenlage fühlt sich jeder Einzelne sicherlich durch andere Weisheiten und Lehren angesprochen. Während die Einen Kraft aus religiösen Büchern wie der Bibel, dem Talmud oder Koran schöpfen, versuchen andere, den täglichen Herausforderungen mit meditativen Praktiken oder kleinen Ritualen zu begegnen. Ob ein Lehrsatz als Weisheit empfunden wird, hängt ebenfalls von der persönlichen Lebenssituation sowie einem entsprechenden Bedarf ab.

Menschen, die mit Schicksalsschlägen wie Krankheit, Verlust oder Tod konfrontiert werden, suchen in der Regel nach anderen spirituellen Ratschlägen als Personen, die ein glückliches und unbeschwertes Dasein führen. Da das Leben eines jeden Menschen jedoch allein durch den Aspekt der Vergänglichkeit durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet ist, empfiehlt es sich, die eigenen Werte und Maßstäbe zu überdenken, jeden einzelnen Tag als Geschenk zu erachten, sich mutig und optimistisch seinen Anforderungen zu stellen und dabei sowohl die kleinen als auch großen Momente des Glücks wertzuschätzen.

Weisheiten leben – Tag für Tag

Eine der großen Lehren, welche viele Menschen vor allem aus tragischen Verlusten ziehen, besteht darin, dass unser Dasein zeitlich begrenzt ist und wir daher jeden einzelnen Augenblick gebührend genießen sollten. Doch dies ist offenbar leichter gesagt als getan, denn ein Großteil psychischer Erkrankungen entspringt aus der Unfähigkeit, Vergangenes loszulassen und Zukünftigem gelassen entgegenzusehen. Unverarbeitete Schicksalsschläge und Enttäuschungen können anhaltende Bitterkeit auslösen und sich somit auch negativ auf die Gegenwart auswirken. Die Angst vor der Zukunft kann wiederum zu Passivität und Stagnation führen und den gegenwärtigen Aktionsradius Betroffener auf ein Mindestmaß reduzieren. Die Erkenntnis, dass sowohl vergangene als auch zukünftige Ereignisse nicht der eigenen Kontrolle unterliegen, kann somit eine Befreiung darstellen und den Fokus auf den Moment, welcher gebührend gelebt werden will, richten.

Wer sich diese Erkenntnis zu eigen macht, wird jeden Augenblick intensiver und aufmerksamer (er-)leben und dabei ein Gefühl der Dankbarkeit entwickeln.

Konkret bedeutet dies, dass man jeden einzelnen Tag bewusst Prioritäten setzt, indem man Weisheiten lebt, welche einem selber wichtig sind, sei es durch kleine Rituale der Anbetung, das Zusammensein mit Freunden und Familie oder die Unterstützung von Hilfebedürftigen.